Heinz Fülfe
25. Januar bis Herbst 2020 | Galerieetage
Er lieh der Figur von Frau Elster im Kinderfernsehen der DDR seine Stimme und trat gemeinsam mit seinem Hund Struppi als Schnellzeichner Taddeus Punkt regelmäßig im Abendgruß des Sandmanns auf. In diesen Rollen ist er allen, die ihre Kindheit in der DDR verlebten, bekannt.
Weniger bekannt ist, dass die Laufbahn des Puppenspielers in Pirna begann. Nach dem Abitur an der hiesigen Oberschule zum Kriegsdienst eingezogen, absolvierte er nach seiner Rückkehr am Staatstheater Dresden eine Ausbildung zum Bühnenbildner. Am Volkstheater Pirna arbeitete er nicht nur als Kulissenmaler, sondern auch als Musiker, Tänzer und Schauspieler. Um 1950 holte ihn Wolfgang Hensel an seine Puppenbühne „Die Pirnaer“, die er 1945 unmittelbar nach dem Krieg gegründet hatte.
Heinz Fülfe gestaltete für ihn die Bühnenbilder und sprach als Puppenspieler schon damals häufig weibliche Rollen. Zu Beginn des Jahres 1955 verließ das Ensemble, um ausschließlich für den Deutschen Fernsehfunk zu arbeiten.
Mit seiner Frau Ingeburg gehörte er zu den Pionieren des Kinderfernsehens. Ihre Puppenspiel-Fernsehserie „Flax und Krümel“ wurde 1955 erstmalig ausgestrahlt. Auf der Festung Königstein gab es dafür ein eigenes Studio mit einer Bühnenbildwerkstatt, einer Tischlerei und einem Aufnahmeraum. Heinz Fülfe verfasste zu seinen Kindersendungen auch zahlreiche Manuskripte.
Frau Elster, Struppi sowie Flax und Krümel gehören seit vorigem Jahr dank einer Schenkung zum Bestand des StadtMuseum Pirna. Die Puppen werden neben Bühnenbildentwürfen, zahlreichen Fotos und Filmbeispielen in der Sonderausstellung zu sehen sein.
Ausgestellt werden auch einige Gemälde und Zeichnungen, die Heinz Fülfe als freischaffender Künstler unabhängig von seiner Arbeit an Puppenbühnen und im Kinderfernsehen schuf. Damit gibt das StadtMuseum Pirna einen Einblick in das vielseitige Schaffen seines Ehrenbürgers.










