Vortrag von Lars Rebehn M.A. zum Puppenspiel im sächsischen Elbtal
Seit den Anfängen des künstlerischen Handpuppenspiels in den 1920er Jahren war das sächsische Elbtal zwischen Meißen und Bad Schandau stets das wichtigste Zentrum dieser Theaterform. Von den vierzig besten deutschen Puppenbühnen des Jahres 1938 kamen alleine fünf aus der Region. 1945 gesellten sich auch die Pirnaer Künstlerpuppenspiele hinzu. In dem bildreichen Vortrag werden die Protagonisten wie Max Jacob, Paul Hölzig und Wolfgang Hensel und ihre besonderen Spielweisen vorgestellt.
Die Sonderausstellung „Seid ihr alle da? Kasper, Struppi & Co.“ wird freundlich unterstützt von der Puppentheatersammlung an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, den Städtischen Sammlungen Sebnitz, dem Osterzgebirgsmuseum Schloss Lauenstein sowie durch private Leihgaben. Zu den Leihgaben zählen auch Handpuppen der "Pirnaer Puppenbühne" und Stabpuppen von Paul Hölzig von den Bärenfelser Puppenspielen. Neben dem Hohnsteiner Kasper gibt es auch ein Wiedersehen mit Struppi, dem Hund von Taddeus Punkt alias Heinz Fülfe aus dem DDR-Kinderfernsehen.
Lars Rebehn, M.A.
1968 in Hamburg geboren, studierte Lars Rebehn dort Volkskunde und der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und schlosss 1994 mit einer Magisterarbeit zum Thema „Hamburger Marionettenspieler im 19. Jahrhundert“ ab. Seitdem beschäftigt er sich mit allen Aspekten der Geschichte des Puppentheaters, der darstellenden Künste und der öffentlichen Vergnügungen. Bereits während seines Studiums war Rebehn an verschiedenen Museen im Hamburger Raum tätig, u.a. im Bereich der Recherche und bei Sonderausstellungen, aber auch in der Vermittlung wie bei Führungen und museumspädagogischen Programmen.
Seit 1997 betreut Rebehn die Puppentheatersammlung an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und ist seit 2022 Oberkonservator der mit Abstand größten Sammlung zum traditionellen Marionettentheater in Deutschland. Dazu gehören 230 Jahre alte Figuren, die Theodor Storms Novelle „Pole Poppenspäler“ und Heinrich von Kleist beeinflussten. Auch das mechanische „Theatrum mundi“ übertrifft mit mehr als 2400 Figuren und Kulissen von 1850 bis 1920 jeden anderen Fundus. Rebehn veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur Geschichte des Puppentheaters. 2020 ehrte ihn der Verband Deutscher Puppentheater (VDP) mit dem Ehrenpreis „Die spielende Hand“.