Hauptlogo
KTP

Michael Paul liest aus „Die Trostbriefschreiberin“ in der StadtBibliothek Pirna

Auftaktveranstaltung am Freitagabend im Rahmen des Förderprojekts „Land.schafft.Demokratie“

Am 17. Oktober 2025 liest Michael Paul in der StadtBibliothek Pirna aus seinem neuen Roman „Die Trostbriefschreiberin“. Darin erzählt der Lahrer Autor die Geschichte einer jungen Journalistin und einer alten Nonne. Die 99-Jährige weigert sich, aus einem aufgegebenen Kloster auszuziehen. Der Grund dafür liegt in der Vergangenheit: 1940 arbeitete sie als junge Frau in der Tötungsanstalt Grafeneck und schrieb dort mit Lügen gespickte „Trostbriefe“ an die Eltern der ermordeten Kinder. Der Roman greift damit Verbrechen der Euthanasieaktion „T4“ auf und führt an Fragen der Schuld heran, um Argumente für eigene Entscheidungen zu liefern. 

Raum für gemeinsame Überlegungen und mögliche Antworten bietet eine offene Gesprächsrunde nach der Autorenlesung. Die Gäste können Fragen zum Roman wie auch zum Fortwirken von Verantwortung, Schuld und ungenutzten Handlungsspielräumen mit dem Autor und Hagen Markwardt, Referent der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, diskutieren und verschiedene Perspektiven im regionalen Zusammenhang reflektieren. Denn sogenannte „Trostbriefe“ sind auch in der Heilanstalt Pirna-Sonnenstein – ähnlich wie in Grafeneck – verfasst und versendet worden.

Die gemeinsame Veranstaltung der StadtBibliothek Pirna und der Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein findet im Rahmen des Förderprojekts „Land.schafft.Demokratie“ der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) statt. Vier weitere Veranstaltungen mit Förderung der bpb folgen – die nächste zum Tag der Bibliotheken am 24. Oktober mit „Gedankenfliegern“ des Literaturhauses Leipzig und den 4. Klassen der Lessing-Grundschule Pirna, vormittags in der StadtBibliothek Pirna.