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Reise-Vortrag: Kältepolentdeckung Jutschjugei (Nordostsibirien)

Reisebericht in Kürze:

Andy Winter und Ronald Prokein brechen mit Schäferhund Arthus im Lada Niva nach Nordostsibirien auf. Ihr Ziel: Das Dörfchen Jutschugei. Dort vergraben sie meteorologische Messgeräte, die ihnen der bekannteste "Wetterfrosch" Deutschlands, Jörg Kachelmann, zur Verfügung gestellt hat. Prokein und Winter ahnen: Der kleine Ort könnte der kälteste bewohnte Punkt der Erde sein, noch kälter als Oimjakon das mit -71,2°C Weltruhm erlangt hat. Aus der Vermutung wird Gewissheit: In Jutschugei liegen die Messwerte noch tiefer. Ein neuer Kältepol ist entdeckt! Eine meteorologische Weltsensation!

Damit nicht genug. Von Temperaturen bis zu -56°C gesättigt, reisen die Abenteurer gen Süden. Durch die Mongolei, China, Vietnam, Laos, Thailand, Malaysia, Singapur und Australien, bis Marble Bar, dem heissesten Ort (51°C) des Kontinents. Die Lust am Leiden krönt ein 100-Km-Lauf von Prokein durch die staubige Hitze des Outbacks.

 

Reisebericht, etwas detaillierter - vielleicht zum Nachverfolgen?:

Nach der Weltumradlung, der Kajaktour auf der Lena, dem Europalauf und anderen spektakulären Reisen unternahm Russlandexperte Ronald Prokein seine siebente Tour, diesmal wieder mit Partner Andy Winter.

Mit einem Lada Niva ging es nach Osten. Von Rostock fuhren sie über Russland in die Mongolei, weiter mit unterschiedlichen Gefährten nach China, Vietnam, Laos, Thailand, Malaysia, Singapur bis Australien. Hauptmission: Erstmaliger Aufbau zweier Wetterstationen in Jutschjugei (Nordostsibirien). Die meteorologischen Stationen sollten beweisen, dass die Region noch kälter ist als der offiziell kälteste bewohnte Ort der Welt: Oimjakon (seit Anfang 2023 -67,8 Grad Celsius - Guinness Buch der Rekorde). Enger Kooperationspartner des Projekts ist der Meteorologe und Talkmaster Jörg Kachelmann. Der bekannte "Wetterfrosch" stellte die wissenschaftlichen Messinstrumente zur Verfügung.

Der geographische Endpunkt der Tour: Marble Bar (heißester Ort Australiens). Bei der Ankunft in Jutschugei trafen Winter und Prokein einen alten Bekannten: Polikari. Ihm mussten einen Monat zuvor seine erfrorenen Hände amputiert werden. Mit einem Motorschlitten war der kleine Jakute Polikari bei -50 Grad Celsius im Eis eingebrochen und musste nun über zwanzig Kilometer des nachts nach Hause laufen.

In der Taiga verunfallte das Auto der Mecklenburger mehrfach und vereiste. Ein betrunkener Ewene (Ureinwohner Sibiriens) hielt die Abenteurer Winter und Prokein mit einem Beil in Schach. In der Mongolei mussten sie aufgrund bürokratischer Hürden, den Lada und ihren mitgereisten Schäferhund Arthus zurücklassen. Winter und Prokein sprachen mit einem ehemaligen Vietnamkämpfer und begaben sich an alte Kriegsschauplätze.

In Laos begegneten sie den freundlichsten Menschen der Reise. Ein Busfahrer bestahl Winter in Thailand im eigenen Bus. Die zwei Rostocker trennten sich für einige Tage in Singapur. Prokein war in der Zeit fast mittellos, ein Kind der Straße. Mit einem gekauften Toyota setzten sie die Tour in Australien gemeinsam fort. Bei 43 Grad Celsius im Schatten lief Prokein die letzten 100 Kilometer durch menschenleere Prärie, bis Marble Bar. Der größte Respekt galt den Schlangen. Auf der Rückfahrt rammte ihr Auto eine Kuh. Nachdem die Rostocker ein zweites Mal nach Sibirien gereist sind, bekamen sie durch Jörg Kachelmann die sensationelle Nachricht, das in Jutschjugei noch tiefere Temperaturwerte gemessen wurden als in Oimjakon. Ein neuer Kältepol der Erde ist entdeckt!

 

In einer großen Hilfsaktion spendeten die Menschen in ganz Mecklenburg-Vorpommern Geld für Polikari. Auch Udo Lindenberg, Matthias Reim, G.G. Anderson u. a. Prominente beteiligten sich an der Aktion mit selbst gemalten Rentieren, die später für den guten Zweck versteigert wurden. Mit den Spendengeldern reisten Andy Winter und Ronald Prokein wiederum nach Sibirien um unter anderem Polikari von dem Erlös Prothesen zu finanzieren.

 

Prokeins bisherige Reisen:

1. Weltumradlung (fast 18.000 km, fünf Monate, Guinness-Buch Rekord)

2. Odyssee durch Asien, eine Tour "am Abgrund" (fast 30 kg Gewichtsverlust)

3. Mit Kajaks auf der Lena (ca. 3.000 km)

4. Kamtschatka zu Fuß (fast 1.000 km zu Fuß)

5. Mit einem W50-LKW nach Nordostsibirien (Oimjakon -67,8°C)

6. Europalauf (Istanbul-Nordkap, 5.004km)

7. Entdeckung des kältesten bewohnten Ort der Erde Jutschjugei (Nordostsibirien)

Außer auf der Weltumradelung waren stets Schäferhunde mit auf Touren!

 

Herausgegebene Bücher:

"Durchgetreten"

"Verloren"

"Lenareise"

"Kamtschatka"

"Die Entdeckung des Kältepols Jutschjugei"

"Europalauf, durch die Hitze des Kontinents"

 

www.ronald-prokein.de