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Wagner Walk: Innovative Führungsreihe mit Tom Adler startet

Ab sofort gibt es eine lockere, humorvolle Führung mit Musik durch die Richard-Wagner-Stätten Graupa – ideal für junge und junggebliebene Leute, um die menschliche Seite des Komponisten Richard Wagner kennenzulernen.

Tom Adler, seit Juli wissenschaftlicher Mitarbeiter der Richard-Wagner-Stätten Graupa, lädt – beginnend am 24. September – am jeweils letzten Sonntag eines Monats zu kurzweiligen, zum Teil humoristischen Rundgängen mit Musikbeispielen durch die beiden Häuser des Musik(er)museums in Pirnas westlichstem Stadtteil Graupa ein. Dabei darf und soll geschmunzelt werden, denn Richard Wagner war kein durch und durch ernster "Meister". Wagner war Mensch – mit allen Licht- und Schattenseiten, mit einer großen Portion Selbstironie, einem Herz für Tiere, keiner Hand für Finanzen, aber dafür mit einem starken Charisma ausgestattet. "Alle sind herzlich eingeladen, sich darauf einzulassen, es braucht weder Vorbereitung noch Wagner-Kenntnis – trotzdem wird niemand Langeweile haben!", verspricht Adler. Jeder Rundgang ist auf max. 20 Personen beschränkt und dauert ca. 90 Minuten. Tickets zu 10€ (ermäßigt: ab 5€) sind in den Richard-Wagner-Stätten Graupa, im TouristService Pirna sowie unter www.pirna.de/tickets erhältlich.

 

24.09., 11:00 Uhr: Wagner privat – Frauen und Familie

Wie häufig bei „Promis“ sind auch Richard Wagners Familiengeschichten für die Öffentlichkeit immer noch hoch brisant, man scheint hier alle Skandale ausgelotet zu finden. War Wagners Vater auch wirklich sein leiblicher? Was hat es mit der Affäre zu Mathilde Wesendonck auf sich? Wie kam es dazu, dass die Tochter seines Freundes Franz Liszt, Cosima, Wagners zweite Frau wurde? Erfahren Sie, gewürzt mit einer guten Portion Humor, wie sich all diese persönlichen Turbulenzen in Wagners Werk niedergeschlagen haben.

 

29.10., 11:00 Uhr: Wagners Geldbeutel – Die Geschichte eines schwarzen Lochs

Richard Wagner, von Thomas Mann auch das „Pumpgenie“ genannt, steckte permanent in Geldsorgen. Das wäre nicht nötig gewesen, hätte er sich nicht Wohnungen genommen, deren Miete zu hoch und deren Ausstattung zu luxuriös waren, hätte er auf einige Liter Kölnisch Wasser und edelste Stoffe in sämtlichen Rosa-Tönen verzichtet. Trotz dieser Verschwendungssucht gelang es ihm immer wieder, sich von reichen Leuten Geld zu „borgen“ und bei anfallender Rückzahlung zu verschwinden. Die Gäste erfahren, wie sich finanzielle Not und psychischer Druck immer wieder positiv auf Wagners Schaffen ausgewirkt haben und welches unerhörte (Geld-)Wunder Wagner in seinem Leben ereilte.

 

26.11., 11:00 Uhr: Wagners Politik – Ein Revoluzzer flieht und residiert

Kunst und Politik – kann man das nicht trennen? Wagner war in seiner Dresdner Zeit gedanklich eher im „linken“ Spektrum beheimatet. Frühsozialistische Ideen des jungen Deutschlands erfassten ihn und brachten ihn zur Teilnahme an der Revolution 1848/49 in Dresden, eine politische Irrfahrt folgte. Das Publikum erfährt, wie sich ein Demokratiegedanke bei Wagner verfestigte, sich unter anderem im „Lohengrin“ und dem „Ring des Nibelungen“ niederschlug und wie das „Gesamtkunstwerk“ gar Politik, Leben und Kunst vereinen sollte.

 

31.12., 11:00 Uhr: Wagners Tiere – Mit Papagei und Hund durch Europa

Wagner, der große Tierliebhaber, hatte bereits früh Tiere an seiner Seite, die als Hunde seine abenteuerlichen Fluchten begleiteten oder als Papagei sein Leben und seine Affären kommentierten. Doch auch in seinen Werken findet man eine große Zahl an Tieren: Was hat es mit den Schwänen im Lohengrin und im Parsifal auf sich, was mit Bär, Wolf, Fuchs, Fischen und dem Waldvogel im Siegfried, was mit den Pferden im Ring des Nibelungen? Warum wurden junge Menschen durch Richard Wagner zu Vegetariern? Dies alles erfahren die Gäste in einer liebevoll-humoristischen Hommage an Richard Wagner, den Tierfreund und -schützer.

 

Tom Adler

Tom Adler, seit Juli 2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Richard-Wagner-Stätten Graupa, wuchs in der Nähe von Dresden auf und studierte Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar. Seine wissenschaftliche Tätigkeit führte ihn zur Wagner-Sammlung Nikolaus Oesterleins nach Eisenach oder zum Richard Wagner Nationalarchiv Bayreuth. Ein Schwerpunkt seiner musikwissenschaftlichen Tätigkeiten liegt in der Musikvermittlung. Seit 2020 arbeitet er als Referent bei thematischen Veranstaltungen, u.a. an der Semperoper Dresden und der Klassik Stiftung Weimar. In seiner Doktorarbeit beschäftigt sich Tom Adler mit Wagners erster Oper „Die Feen“.