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Pirna stärkt Radverkehr — Stadtverwaltung investiert 3,1 Millionen Euro in nachhaltige Mobilität

Die Stadt hat in den vergangenen Wochen vier verschiedene Radwegeprojekte erfolgreich abgeschlossen und damit die Infrastruktur für den Alltags- und Freizeitradverkehr weiter verbessert.

Mit den Investitionen, die unter anderen auch eine moderne Beleuchtung, einen Brückenneubau und zusätzliche Rastmöglichkeiten umfasst, setzt die Stadt ein deutliches Zeichen für sichere und umweltfreundliche Mobilität.

Mit der Umsetzung der Maßnahmen werden mehrere Empfehlungen aus dem 2023 beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan Pirna 2030 realisiert.

So verbindet der neue Gottleubatalradweg auf einer Länge von 1.700 Metern die Dresdner Straße (B 172) mit dem Walkmühlenweg. Entlang der ehemaligen Bahntrasse wurde ein kombinierter Geh- und Radweg angelegt. Querungshilfen an der Dippoldiswalder Straße (K 8772) und der Zehistaer Straße (S 173) sowie zwei neue Rastplätze ergänzen die Strecke. Eine neu errichtete Brücke über die Seidewitz und ein energieeffizientes LED-Beleuchtungssystem runden das Projekt ab. Die Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich auf 2.770.000 Euro, davon werden voraussichtlich 1.516.000 Euro durch Fördermittel gedeckt. Dabei stammen rund 1,3 Millionen Euro Finanzhilfen aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundesverkehrsministeriums. 

„Wir wollen die Attraktivität und Sicherheit des Radfahrens für alle Bürgerinnen und Bürger flächendeckend erhöhen. Daher unterstützen wir tatkräftig die Länder und Kommunen dabei, die Radverkehrsinfrastruktur sowohl im urbanen als auch ländlichen Raum auszubauen. So auch hier in Sachsen. Der Radweg Gottleubatal zeigt beispielhaft wie aus einer ehemaligen Bahntrasse eine sichere Alltags-Radverkehrsroute entstehen kann“, so Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder.

Den Planungen zum Projekt war ein langwieriger Prozess des Flächenerwerbs vorangegangen, der erst 2019 zu einem positiven Abschluss geführt hatte und somit das Projekt überhaupt erst ermöglichte. Die Stadtverwaltung plant bereits den weiterführenden Radwegabschnitt bis Rottwerndorf als Fortsetzung des ersten Abschnitts.

Am Elberadweg wurde der internationale Radweg auf einer Länge von 70 Metern verbreitert, um die Engstelle vor der Pension und dem Biergarten „Refugium Elbschlösschen” zu beseitigen. Die Bauarbeiten fanden von Anfang März bis Ende April 2025 unter Vollsperrung statt. Durch den Ausbau konnte die Verkehrssicherheit deutlich erhöht und das Unfallrisiko minimiert werden. Die Kosten hierfür lagen bei rund 150.000 Euro, mit einer voraussichtlichen Förderung in Höhe von 115.000 Euro.

Zwischen der Hausnummer 15 und dem Ortsausgang wurde auf der Äußeren Pillnitzer Straße ein neuer straßenbegleitender Radweg errichtet. Eine querende Insel hinter der Zufahrt zum Waldcampingplatz leitet Radfahrende sicher auf den außerörtlichen Rad- und Gehweg in Richtung Graupa. Diese Maßnahme folgt den Empfehlungen der Verkehrsunfallkommission und trägt maßgeblich zur Verbesserung der Sicherheit bei. Die Gesamtkosten betrugen 510.000 Euro, wovon 385.000 Euro durch Fördermittel finanziert wurden.

Die Gesamtkosten der drei Projekte belaufen sich auf rund 3,1 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte überwiegend aus Bundes- und Landesmitteln im Rahmen des kommunalen Straßen- und Brückenbaus in Verbindung mit der Verwaltungsvereinbarung Sonderprogramm „Stadt und Land" mit einer Förderquote von 75 bis 80 Prozent.

Der neue Radlerstop Niedervogelgesang bietet am Elberadweg auf einem städtischen Grundstück neben dem Haus Niedervogelgesang 15 eine informative Station zur Geschichte der Elbtalbahn. Die GEPRO Ingenieurgesellschaft mbH aus Dresden hat den Punkt auf eigene Kosten realisiert und übergibt die Anlage samt Rastplatz und Fahrradstation als Spende nun an die Stadt Pirna. Sie informiert Radfahrer über die baulichen Besonderheiten der Strecke zwischen Ober- und Niedervogelgesang.

Der Bürgermeister der Stadt Pirna, Markus Dreßler, betont: „Mit dem konsequenten Ausbau unseres Radwegenetzes schaffen wir sichere und attraktive Routen, die den Radverkehr in Pirna stärken und unsere Stadt noch lebenswerter machen. Mit den aktuell umgesetzten Projekten kommen wir voran. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass es noch Einiges auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt Pirna zu tun gibt. Wir bleiben dran und hoffen, dass wir in den kommenden Jahren weiterhin die notwendige Förderung und Unterstützung erhalten können. Ein herzlicher Dank gilt dem Freistaat Sachsen und dem Bund für die Bereitstellung der Fördermittel und der GEPRO Ingenieurgesellschaft mbH für die großzügige Spende des Radlerstops in Niedervogelgesang, der unseren Radfahrerinnen und Radfahrern einen informativen und einladenden Rastpunkt bietet.“ Im Juni 2025 veröffentlichte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) seinen neuen Fahrradklima-Test für deutsche Städte. Pirna schnitt dabei noch nicht gut ab, aber besser als bei den vorherigen Befragungen vor zwei und vier Jahren – ein klares Zeichen dafür, dass die Investitionen in die Radinfrastruktur von den Bürgerinnen und Bürgern positiv wahrgenommen werden.

Pirna ist seit Anfang an auch Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Kommunen zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs (wegebund). Frank Kutzner, wegebund-Geschäftsführer, stellt anerkennend fest: „Pirna liefert seit Jahren bei der Rad- und Fußverkehrsförderung ab – fachlich versiert, unaufgeregt, engagiert. Ein klassischer Hidden Champion! Von den nun abgeschlossenen Maßnahmen profitieren nicht nur klassische Touristen, sondern vor allem sehr viele einheimische Tagesausflügler. Ich freue mich auf die weiterhin sehr gute Zusammenarbeit im wegebund.

Die Stadt Pirna verfolgt auch über die bereits umgesetzten Maßnahmen hinaus weitere Vorhaben zur Förderung des Radverkehrs. Aktuell befinden sich mehrere Projekte in Planung, die – vorbehaltlich weiterer Fördermittel auf Landes- und Bundesebene – zeitgerecht realisiert werden sollen. So ist unter anderem vorgesehen, nach dem Abriss der Gebäude am Bahnhof Pirna zusätzliche überdachte Fahrradabstellplätze zu errichten. Die Abstimmungen mit der Deutschen Bahn hinsichtlich der Flächennutzung und Fördermittel laufen derzeit.