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Energie & Umwelt Stadt

Energieeinsparmaßnahmen der Stadt Pirna – Umsetzung der Energieeinsparverordnung des Bundes

Die durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erarbeitete Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen tritt zum 1. September 2022 in Kraft. Die Verordnung regelt verbindlich Maßnahmen für öffentliche Gebäude die auch durch die Stadtverwaltung Pirna umzusetzen sind.

Beginnend mit dem 29. August 2022 setzt die Stadt Pirna dementsprechend folgende Maßnahmen um bzw. bereitet sie vor:

Öffentliche Gebäude (Rathaus, Stadthäuser, Museen, Bibliothek, Stadtteiltreffs, Schulen, Turnhallen):

  • Gemeinschaftsflächen (Flure, Treppenhäuser) werden nicht beheizt,
  • Büroräume werden auf max. 19 Grad erwärmt,
  • dezentrale Warmwasseraufbereitungsanlagen (Durchlauferhitzer, Boiler) werden nicht mehr verwendet,
  • Rathaus und Schloss werden nachts nicht mehr angestrahlt,
  • Springbrunnen und Wasserspiele gehen bereits am 22. September in Winterruhe.

Davon abweichende Regelungen:

  • Warmwasserversorgung in Feuerwehren und Bauhof wird beibehalten,
  • Raumtemperaturen in Schulen werden in Heizperiode nicht abgesenkt,
  • Raumtemperaturen in Turnhallen wurden bereits auf 17 Grad angepasst,
  • für den Vereinssport werden Warmwasseraufbereitungszeiten und Maximaltemperaturen festgelegt.

Mit den Betreibern der Kindertagesstätten wird sich die Stadt in einem gemeinsamen Termin zur Nutzersensibilisierung, einheitlichen Raumtemperaturen und Wochenend- sowie Nachtabsenkungen verständigen.

Oberbürgermeister Hanke: „Als Stadtverwaltung haben wir eine besondere Verantwortung und eine Vorbildwirkung. In diesem Sinne sind wir aufgefordert mit den Energieressourcen sparsam umzugehen, um unseren Beitrag für eine sichere Versorgung zu leisten. Gleichzeitig müssen wir in dieser Situation auch auf unseren Haushalt schauen und geeignete Maßnahmen finden, um die steigenden Kosten zu kompensieren und die dauerhafte Leistungsfähigkeit sicherzustellen.“
Um darüber hinaus weiteres Einsparpotenzial kurzfristig erschließen zu können, wird mit dem Stadtrat in einer der nächsten Sitzungen über eine Beschlussvorlage zur Veränderung der Schaltzeiten der öffentlichen Beleuchtung beraten.

Hintergrund: Kommunales Energiemanagement – Erfolgreich seit vielen Jahren

Das Kommunale Energieteam der Stadt Pirna setzt seit 2017 im Rahmen des kommunalen Energiemanagements (KEM) in allen kommunalen Objekten der Stadt Pirna Energieeffizienzmaßnahmen um, die zu Einsparungen führen. In den letzten Jahren wurden so insbesondere die Anlagen und der Betrieb von 39 energierelevanten kommunalen Objekten optimiert und durchschnittliche Einsparungen bei Wärme-, Strom und Wasserverbrauch in Höhe von ca. 15 bis 30 Prozent erzielt. Objektübergreifend führte das Team außerdem Hausmeisterschulungen und Anpassungen der Fernwärmeanschlussleistungen durch sowie ein Energiecontrolling und Berichtswesen ein.

Neben den o.g. Maßnahmen investierte die Stadt in Abhängigkeit von verfügbaren Haushaltsmitteln auch in umfassendere Einspar-Projekte. Neben dem vereinzelten Austausch ineffizienter Heizungspumpen, u.a. im Rathaus, wurde bspw. in der Sporthalle Sonnenstein die Beleuchtung komplett auf LED-Technik umgerüstet. Weitere Gebäude wie das Schiller-Gymnasium befinden sich diesbezüglich in Vorbereitung.

Bei Bauvorhaben achtete die Stadt zudem stets darauf, effiziente und nachhaltige Heizungssysteme wie Wärmepumpen, z.B. in der Pestalozzi-Oberschule, zu installieren oder den Anschluss an die Fernwärme zu realisieren, z.B. in Kita Am Reitplatz I und II.

Durch die bereits zu Beginn des Sommers vorherrschende Unsicherheit in Bezug auf die Gasliefermengen aus Russland und die durch die Bundesregierung ausgerufene Alarmstufe des Notfallplans Gas sah sich die Stadtverwaltung in ihrer Vorbildrolle als Kommune verpflichtet, weitergehende Einsparmaßnahmen umzusetzen. Das Energieteam setzte seither folgende Maßnahmen um:

  • Generell sind seit Mitte Mai alle Heizungsanlagen im Sommerbetrieb; zusätzlich ist eine Sommerheizgrenze von 17 Grad Außentemperatur eingestellt.
  • In Schulen und Turnhallen wurden während der Sommerferien die zentralen Warmwasseraufbereitungsanlagen sowie Lüftungsanlagen abgestellt und letztere mit Zeitschaltuhren ausgestattet. Vorkehrungen zur Legionellenprophylaxe entsprechend gesetzlicher Vorgaben wurden getroffen.
  • In weiteren Verwaltungsgebäuden gingen vorhandene Klimaanlagen nicht in Betrieb, ließ die Verwaltung Zeitschaltuhren zur Regulierung der Warmwasserbereitungszeiten einbauen, weitere Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umrüsten und bereitete weitere Projekte zur Installation von Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Gebäuden vor.