Hauptlogo
Stadt

Interkommunaler Hochwasserschutz für Pirna und Heidenau

Die Starkniederschläge im Rahmen der Hochwasserereignisse der Jahre 2010 und 2013 verursachten in Pirna und Heidenau erhebliche Schäden im Bereich des Gewässers am Teichweg (Heidenau) und am Hospitalbuschbach (Pirna).

Diese führten dazu, dass die Gewässer tieferliegende Flächen im Barockgarten Großsedlitz überfluteten und sich ihren Weg über die Hanglangen weiter bis zur Großsedlitzer Straße und das Gewerbegebiet an der S 172 (ehem. Gebiet der „Kunstseide“) in Pirna bahnten. Die überströmenden Gewässer beschädigten Grundstücke und Gebäude und spülten Schlamm- und Geröllmassen bis auf die S 172.
Um die Schäden an den Gewässern zu beheben und künftige Auswirkungen bei Starkniederschlägen zu minimieren, gaben die Stadt Pirna und die Stadt Heidenau eine gemeinsame nachhaltige Wiederaufbauplanung in Auftrag. Die Umsetzung dieser Planung ist nunmehr durch beide Kommunen abgeschlossen. Es wurden dabei jeweils zwei Maßnahmekomplexe durch jede Kommune umgesetzt.
Im Frühjahr 2016 begann die Stadt Pirna mit umfangreichen Tiefbauarbeiten im Bereich der Dresdner Straße (S 172), Heidenauer Straße und der Großsedlitzer Straße, um den verrohrten Hospitalbuschbach zu verlegen (Maßnahmekomplex IV), ein getrenntes Leitungs- und Kanalsystem für die Ableitung von Schmutz- und Regenwasser anzulegen und eine Vorflut zur Elbe herzustellen. Dabei wurden insgesamt ca. 550 m neuer Kanal in den Nennweiten von DN 700 bis DN 1600 verlegt. Durch die Kanalarbeiten mussten alle weiteren Medien verlegt werden. Am Gewerbegebiet im Kreuzungsbereich der S 172/ Heidenauer Straße wurde ein neues Schachtbauwerk errichtet.
Im Maßnahmekomplex III erbaute die Stadt Pirna im Bereich des alten Garagenhofes oberhalb der Großsedlitzer Straße ein Hochwasserrückhaltebecken. Das Becken ist ein sogenanntes „grünes Becken“ ohne Dauerstau. Es hat ein Ausmaß von 88m x 38m und eine Fläche von ca. 3.000 m² an der Böschungsoberkante. Bei Volleinstau können hier ca. 3.700 m³ Wasser gespeichert werden. Über ein Drosselbauwerk und eine Entlastungsanlage wird der Abfluss gesteuert. Die Arbeiten am Becken wurden im Dezember 2018 beendet.
Die Planungs- und Baukosten für die beiden Bauvorhaben der Stadt Pirna beliefen sich auf ca. 4,2 Mio. Euro. Das Einholen aller erforderlichen Genehmigungen und Einverständniserklärungen dauerte über zwei Jahre.
Die Gesamtkosten wurden vom Freistaat Sachsen sowie der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Beseitigung der Hochwasserschäden aus 2013 gefördert.
Die Stadt Heidenau betreute die Maßnahmekomplexe I und II auf Heidenauer Flur.