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Pirna wappnet sich gegen die Folgen des Klimawandels – Bürgermeinung gefragt

Wie betroffen fühlen Sie sich von der sommerlichen Hitze und welche Hinweise und Wünsche haben Sie zur Ausgestaltung der städtischen Grün- und Parkanlagen? Füllen Sie bis zum 31. Dezember 2021 den Fragebogen aus und helfen Sie mit, dass Stadtgrün klimagerecht umzugestalten.

Ob Hochwasser, Hitzewellen oder Stürme – die Auswirkungen des Klimawandels stellen Städte wie Pirna vor Herausforderungen. Eine Projektskizze der Sandsteinstadt, die Anpassungsstrategien an diese Risiken entwirft, wurde im Juli 2021 als eine von 700 eingereichten Skizzen vom Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) unter dem Förderprogramm-Titel „Nachhaltig aus der Krise“ zur Förderung ausgewählt.

Währenddessen der Klimaschutzmanager der Stadt Pirna und die externen Projektparther Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz (ThINK) / Prugger Landschaftsarchitekten bis Oktober 2022 eine integrierte Klimaanpassungsstrategie erarbeiten, setzt die Stadt parallel zwei Modellprojekte um:

  • Modellprojekt 1: Stadtgärten auf der Breiten Straße

    Das Projekt entstammt einem erfolgreichen Wettbewerbsbeitrag bei „Ab in die Mitte“ aus dem Jahr 2013. Der Schwerpunkt dieses Teilprojektes liegt in der klimaangepassten Ausweitung und Vernetzung bestehender Grünanlagen (Friedenspark, Wallanlagen). Dadurch entstehen mehr Schattenflächen zur Abkühlung und zusätzlicher Lebensraum für Insekten. Die Straßengärten werden aus einem Pool von verschiedenen Modulen, u.a. Stauden, Blühstreifen, Sitzgelegenheiten, Spielpunkte, Hochbeete, Baumpflanzungen, Installation eines Trinkbrunnens, flexibel zusammengefügt.

     
  • Modellprojekt 2: Pflanzung einer Allee

    Entlang der Straßen Am Ehrenhain und Robert-Muth-Straße wird auf einer Länge von 580 m beidseitig sowie auf weiteren 175 m einseitig (wegen Bebauung) eine Allee mit etwa 110 Wildobstgehölzen angelegt werden. Die vorrangig als Fuß- und Radweg genutzte Straße zwischen den Stadtteilen Copitz sowie Mockethal bzw. dem Burglehnpfad führt entlang landwirtschaftlich genutzter Flächen. Die Ausschreibung und Pflanzung soll im Frühjahr 2022 erfolgen.

     

Bürgerbeteiligung – www.pirna.de/stadtgruen

Die Stadt Pirna möchte Bürgerinnen und Bürger zu ihrer Wahrnehmung befragen – wie betroffen fühlen sie sich von der sommerlichen Hitze – und ihre Hinweise und Wünsche zur Ausgestaltung von städtischen Grün- und Parkanlagen in die Konzeption einfließen lassen.

Der Fragebogen kann online in ca. 10 bis 15 Minuten ausgefüllt werden. Er kann auch aus dem Pirnaer Anzeiger, Ausgabe 23, herausgetrennt und ausgefüllt postalisch an Stadtverwaltung Pirna, Stichwort „Stadtgrün“, Am Markt 1/2 in 01796 Pirna gesandt werden.

 

Bürgermeister Markus Dreßler: „Der Klimawandel ist ein großes Risiko für Mensch und Natur. Ihm zu begegnen ist eine unserer vordringlichsten Aufgaben. Daher arbeitet die Stadt Pirna bereits seit einigen Jahren an vielfältigen Projekten, die u.a. in der Klimaschutzkonzeption der Stadt Pirna festgelegt sind, um die Treibhausgasemissionen z.B. durch Energieeinsparungen zu verringern. Parallel dazu werden wir nun Strategien entwickeln, wie wir das städtische Leben an die bereits jetzt nicht mehr vermeidbaren Konsequenzen des Klimawandels anpassen können. Dies ist ein fortlaufender Prozess. Je mehr Hinweise wir von Bürgern und Akteuren erhalten, desto passgenauer können die projektbeteiligten Experten Ideen für die Weiterentwicklung des städtischen Grüns entwerfen. Daher freuen wir uns über die rege Teilnahme aller Pirnaer.“

 

Stadtgrünkonzept / Klimaanpassungsstrategie

Im Zuge des Klimawandels werden sich die Temperaturen in Pirna in den Sommermonaten deutlich erhöhen. Daher gewinnen kühle begrünte Erholungsräume an Bedeutung für das Stadtklima und das Wohlbefinden der Pirnaerinnen und Pirnaer. Dafür muss das Stadtgrün zunächst standortgerecht umgestaltet werden mit Pflanzen, die Trockenheit, Wassermangel und hoher Sonneneinstrahlung gewachsen sind. In einem weiteren Schritt soll eine Strategie entwickelt werden, um das Stadtgrün durch Neupflanzungen auszudehnen und zu vernetzen, um insgesamt mehr Grünfläche zu schaffen. Dabei rückt auch die Bepflanzung von Fassaden und Dächern ins Sichtfeld. Integrieren möchte die Stadt außerdem offene Wasserflächen, Trinkbrunnen u.ä. Diese Maßnahmen wirken Hitzeinseln entgegen und stellen zusätzliche Kaltluftschneisen her. Mehrere neue Blühwiesen und Blühstreifen sollen Insekten zukünftig eine Heimat geben.

Die Projektkosten belaufen sich bis Oktober 2022 auf ca. 460.000 Euro, die zu 90% vom SMEKUL gefördert werden.