Pirna startet Bürgerdialog zum Stadtbus-Netz – Digitaler Bürgerdialog unter pirna.de/bus
Eine Grundlage dafür ist eine deutliche Angebotsanpassung an die tatsächlichen Mobilitätsbedürfnisse der Pirnaerinnen und Pirnaer sowie die Besucher der Stadt. Gleichzeitig sollen aber auch die Erschließungsbedürfnisse weiterer Interessengruppen aus Wirtschaft, Handel, Kultur, Bildung, sozialer Infrastruktur, Verwaltung und Tourismus berücksichtigt werden.
Dafür ist die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Projektträger Verkehrsplanung Köhler und Taubmann GmbH auf die Anregungen und Empfehlungen aus der Bürgerschaft angewiesen. Über die projektbegleitende Website unter pirna.de/bus besteht die Möglichkeit, Ideen, Wünsche und Meinungen für ein künftiges Stadtbusliniennetz zu äußern und sich über den Fortgang des Projektes und das Einfließen der geäußerten Ideen zu informieren.
Bereits vor dem Projektstart waren eine Reihe von Anregungen zur Verbesserung des Stadtbusliniennetzes bekannt:
- Wiederherstellung einer Direktverbindung von Graupa/Bonnewitz über Pillnitz nach Dresden (Schillerplatz)
- allgemeiner Angebotsausbau auf der rechtselbischen Verbindung Pirna-Pillnitz-Dresden
- Beseitigung von zeitlichen Erschließungslücken am Abend und am Wochenende – insbesondere Sicherstellung der Erreichbarkeit der ländlichen Ortsteile am Stadtrand
- Wiederherstellung der Haltestelle und Buslinienführung über die Lindenallee in Graupa
- ÖPNV-Erschließung des neuen Einzelhandelsstandortes Kastanienallee/Kirchweg in Graupa
- verbesserte Bus-Erschließung der historischen Altstadt
- Beseitigung der Erschließungslücke Einsteinstraße (inkl. Anbindung Seniorenzentrum)
Die Stadtverwaltung bittet alle Interessierten am Bürgerdialog teilzunehmen und weitere Hinweise zum Stadtbusliniennetz mitzuteilen. Dazu kann neben dem digitalen Bürgerdialog auch der schriftliche Weg genutzt werden. Anschrift: Stadtverwaltung Pirna, Fachgruppe Stadtentwicklung, Stichwort „Stadtbuslinien“, Am Markt 1/2, 01796 Pirna.
Hintergrund
Pirna ist eine äußerst mobile Stadt. Die neuesten Ergebnisse der Mobilitätsbefragung 2018 der TU Dresden belegen, dass die Einwohner und Einwohnerinnen pro Tag knapp 129.000 Wege zurücklegen – sei es zur Arbeit, in die Schule, zum Einkaufen oder für Freizeitaktivitäten. Dabei wurden etwa 51% der Wege mit dem Auto zurückgelegt, 27% der Wege ging man zu Fuß und 10% der Wege legte man mit dem Fahrrad zurück. Für 11% der Wege wurden die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt, zu denen auch die 6 Stadtbuslinien gehören, die derzeit zwischen Graupa, Liebethal, Neundorf, dem Sonnenstein und der Innenstadt auf verschiedenen Wegen die Stadt durchqueren. Das ist gegenüber der Mobilitätsbefragung 2013 fast eine Verdoppelung (damals lag der Anteil der öffentlichen Verkehrsmittel bei nur 6%) – aber: es könnten deutlich mehr sein. Nach wie vor treten insbesondere in der Innenstadt Situationen auf, in denen der Verkehr aufgrund einer zu hohen Belastung nur schleichend vorwärts oder ganz zum Erliegen kommt. Eine Abhilfe können hier nur Alternativen zum Auto schaffen: ein ausgebautes Radwegenetz und ein zeitgemäßes Stadtbusliniennetz. Denn insbesondere der Stadtbus bietet gegenüber dem Auto eine Reihe von Vorteilen. Neben der Tatsache, dass ein Bus so viele Personen befördern kann, wie wenigstens 10 PKW, ist Busfahren entspannender, denn gefahren zu werden bedeutet weniger Stress, als selbst zu fahren – v. a. wenn die Parkplatzsuche entfällt. Die Nutzung des Stadtbusses schont nicht nur die Nerven, sondern auch die Umwelt. Zudem ist Busfahren auch deutlich preiswerter. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass selbst ein Kleinwagen mit allen Kosten vom Kraftstoff über die Steuer bis zur Abschreibung wenigstens 300€ im Monat kostet. Das ist ein Mehrfaches des Preises einer Busmonatskarte. Dabei ist Busfahren auch deutlich sicherer, als Autofahren, auch das ist statistisch belegt.