Hauptlogo
Stadt

Hochwasserprävention an Gewässern II. Ordnung: Sicherung des Mädelgrabens in Schifftorvorstadt abgeschlossen

Die Stadt Pirna ließ zwischen Dezember 2018 und Mitte April 2019 den Mädelgraben sichern.

Der Mädelgraben ist ein Gewässer II. Ordnung im Bereich des Finnlandhauses in der Pirnaer Schifftorvorstadt; es mündet verrohrt in Pirna am Bahnübergang in die Elbe. Die Stadt ließ am Gewässer die Uferbefestigung erneuern, eine Absturzkaskade herstellen sowie die Mündungsstelle umbauen. Die Baumaßnahme gliederte sich in zwei Bauabschnitte.
Wesentlicher Bestandteil des Vorhabens war eine ökologische sowie optische Aufwertung des Gewässers durch die Umgestaltung einer Steilstrecke des Mädelgrabens am Unterlauf. Der Unterlauf befindet sich im Bereich des Finnlandhauses. Die Abflussbedingungen wurden verbessert, indem der Uferverbau beseitigt wurde. Überdies wurde das Gewässer mit Wasserbausteinen gesichert. So entstand ein kaskadenförmiger Steilstreckenabschnitt, der das Gewässer ökologisch aufwertet, weil er die natürlichen Gegebenheiten optimal nachempfindet. Das Wasser wird nunmehr über neun Sohlstufen in Richtung Elbe abgeleitet. Dabei wird ein Höhenunterschied von ca. 4,50 m überwunden. Insbesondere für die im Gewässerbett lebenden Kleinstorganismen ist durch die nun naturnah ausgebildete Gewässersohle eine Verbesserung der Lebensbedingungen zu erwarten.
Des Weiteren erfolgte der Umbau der Mündung des Gewässers in die Elbe. Das Mündungsbauwerk wurde beim Hochwasser 2013 beschädigt. Defekte und losgelöste Rohrsegmente wurden entfernt und die Mündungsstelle mit einem naturnahen Steinsatz aus Wasserbausteinen gesichert und neugestaltet.
Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme betrugen rund 95.000 Euro. Die Finanzierung der Maßnahme erfolgte zu 90% mit Fördermitteln gemäß der Richtlinie Gewässer/Hochwasserschutz 2018 auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes. Die verbleibenden 10% wurden mit Eigenmitteln der Stadt Pirna finanziert.

Hintergrund:
Die Stadt Pirna war in den vergangenen Jahren (u.a. 2002, 2006, 2010, 2013) häufig direkt oder indirekt von Hochwasserereignissen an Gewässern I. und II. Ordnung betroffen. Im Jahre 2013 beauftragte die Stadt Pirna ein Ingenieurbüro mit der Erstellung einer Studie. Diese sollte eine vorläufige Bewertung des Hochwasserrisikos für Gewässer II. Ordnung und ausgewählte Bereiche mit wild abfließendem Oberflächenwasser vornehmen. Die Studie wurde Anfang 2014 durch den Stadtrat der Stadt Pirna bestätigt und dient als Arbeitsgrundlage für die Erarbeitung von Hochwassergefahren und -risikokarten sowie der Erstellung von Hochwasserrisikomanagementplänen. Seit 2015 erfolgt die planerische Umsetzung einzelner Maßnahmen.