„Caecilienmesse“ Charles Gounod: Messe in G-Dur op. 12 „Cäcilienmesse“
Am 22. November 1855 besucht der damals 20-jährige Camille Saint-Saens ein Konzert in St-Eustache in Paris. Auf dem Programm steht die Uraufführung einer Messe zur Jahrestag der heiligen Cäcilie, die – typischerweise mit Orgel abgebildet – als die Schutzpatronin der Kirchenmusik verehrt wird. Über einen Brief ist die Begeisterung des jungen Komponisten überliefert: „Die Aufführung der Cäcilienmesse rief eine Art Benommenheit hervor. Diese Einfachheit, diese Größe, dieses reine Licht, das sich über die Musikwelt wie eine Dämmerung breitete, setzte die Leute sehr in Erstaunen: Man fühlte, dass hier ein Genie tätig gewesen war ... glänzende Strahlen gingen von dieser Messe aus ... zunächst war man geblendet, dann berauscht und schließlich überwältigt.“
Der Schöpfer dieses Werkes ist Charles Gounod, der heute vor allem durch die Bearbeitung des Bach’schen Präludiums in C-Dur („Ave Maria“) bekannt ist und den die einen für eine der bekanntesten klassischen Melodien verehren, während die anderen darin eine anrüchige Trivialisierung des Originals erkennen. Wie auch immer: Es lohnt sich, Saint-Saens zu folgen und mit dieser großen Komposition eine andere Seite Gounods kennenzulernen. Ein mit ca. 50 Instrumenten außergewöhnlich üppig besetztes Oratorienwerk vermittelt auch heute noch die Strahlkraft wie im Jahre der Uraufführung.
Die Brücke zur heutigen Zeit bildet im Konzertprogramm die Zweitaufführung eines für die Meißner Burgfestspiele 2023 komponierten Werkes von Maximilian Otto. Die Kantoreien des Meißner Doms (Einstudierung: Domkantor Thorsten Göbel) und der Stadtkirche St. Marien Pirna werden gemeinsam mit der Elbland Philharmonie Sachsen unter der Leitung von Kantor Florian Mauersberger musizieren.